Viele von uns kennen Gedanken wie „ich wäre auch gerne so selbstbewusst wie mein Partner oder meine Partnerin“ und „ich wünschte ich könnte mir guten Gewissens Auszeiten vom Alltag nehmen“.
Während sich dies in unserer Leistungsgesellschaft oftmals in konkurrierendem Verhalten äußert, kann es in einer Paarbeziehung eine sich gegenseitig verstärkende Verbindung ergeben.
In einer glücklichen Partnerschaft können sich Beide derart unterstützen, dass der jeweils gewünschte, aber eher noch unterentwickelte Anteil stärker zum Vorschein kommt. So kann zum Beispiel die optimistisch durchs Leben gehende, aber beruflich gestresste Frau ihren Partner dazu bewegen, mehr Zuversicht in künftige Projekte und anstehende Dinge zu legen. Während der eher pessimistische Mann gleichzeitig seine Partnerin dazu ermutigen kann, sich mehr Auszeiten zu gönnen.
So wie der Renaissancekünstler „Michelangelo“ bei seinen Skulpturen, können Partner sich gegenseitig dabei helfen, eher verborgene Eigenschaften und Stärken in ihrem Gegenüber zu erkennen, freizulegen und zu fördern.
Ein zentrales Element, um dieses Idealbild des Partners und der Partnerin kennen zu lernen, stellt die Kommunikation dar. Im alltäglichen Austausch über Wünsche, Ziele und Ängste entwickeln sich Vertrauen und Empathie zwischen den Liebenden. Diese ermöglichen die gegenseitige Unterstützung.
Trotz Empathie ist es dennoch wichtig auch das eigene Ich nicht aus den Augen zu verlieren. Nur wer seine eigenen Bedürfnisse, Grenzen und Wertvorstellungen wahrt, kann sein Gegenüber beim Erreichen seiner Ziele unterstützen.
An dieser Stelle sei noch erwähnt, dass es neben einer Paarbeziehung mit einem gelebten „Michelangelo Phänomen“ und damit verbundener Anstrengung und Herausforderung, auch die Möglichkeit der Paarbeziehung gibt, welche weniger auf Selbstentwicklung und mehr auf Stabilität setzt. Auch diese Partnerschaft kann sehr glücklich sein und andere Bedürfnisse in den Vordergrund rücken.
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Quelle: „Psychologie Heute“ Ausgabe März 2021